Die Historie* des brasilianischen Urvolkes  erstreckt sich bis weit in das
18. Jahrhundert zurück. Seit dem kam es zwischen den verschiedenen Stämmen der Region, den  Goldsuchern und eindringenden „Weißen“  zu heftigen Kämpfen, in deren Verlauf zunächst die Indianer die Oberhand behielten. Aber dem Strom der Goldsucher und Farmer konnten auf Dauer die Indianervölker nicht standhalten.
So kam es seiner Zeit zur Deportierung der indianischen Stämme und Tausende der deportierten Indianer fielen Epedemien zum Opfer. Aus dieser Situation heraus setzte Ende 1819 eine Flucht-bewegung ein. Wie vielen die Flucht gelang und wie viele Indigenes Krankheiten zum Opfer fielen, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Sicher ist allerdings, dass die geflohenen Akwe Xavante sich nach Westen, in den Mato Grosso, und die Akwe Xerente sich nach Norden in ihr altes Gebiet zurückziehen konnten. Dort hatten sie sich „nur“ gegen zwei  gegnerische Gruppen zur Wehr zu setzen: zum einen gegen das kriegerische Volk der Krahos und zum anderen gegen die Siedler und Glückritter, die auf der Suche nach Land und Bodenschätzen nach Norden zogen.

 

Heute haben sich die Völker weiter zurückgezogen, wo sie etwas abseits der Entwicklungsachse weniger bedrängt werden. Das Ringen der Indianer um „ihr“ Territorium dauert bis zum heutigen Tag an.

 

Weiterhin wünschenswert ist die respektvolle Begleitung dieser Indigenes auf ihrem Weg in die Zukunft. Schwester Silvia Thekla Wewering findet seit 55 Jahren in dieser Lebensaufgabe ihre Erfüllung. Das Kindermissionswerk Aachen unterstützt ihre Arbeit bereits seit 1995.

 

Das Projekt P27B steht  bis heute für Übernahme von Verantwortung  und die sonderpädagogische Arbeit mit Indigenes Kindern der Akwe Xerente. Es ist ein Projekt, das für Bildung und Entwicklung steht.

 

Eines Tages vertrauten die Xerente Schwester Silvia ihren großen Wunsch an. Sie wollten schreiben und lesen lernen. Ein Häuptling sagte einmal: „ Die Macht der Weißen ist in ihren Büchern begründet.“ Die Xerente haben erkannt, dass sie als Minderheit und ohne Bildung ihre Identität verlieren und in den Augen der Brasilianer Menschen dritter Klasse bleiben. Für die Zukunft würde das ihr Untergang bedeuten. Nur so würden sie die Baupläne der Regierung besser verstehen, die ihre Heimat bedrohen. Sie können in der Politik mitreden und sich so dafür einsetzten, dass sie in ihrer Heimat bleiben können.

 

*Diese historische Darstellung und weitere umfassende Erzählungen und Hintergründe könnt Ihr bei Interesse im Buch „Das Volk der Akwe Xerente“ von Wolfgang Belting ( Schwester Silvias Neffe) näher vertiefen.

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